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AutorenbildNadine Nagel

Pleitewelle wegen fehlenden/ zu späten Mitarbeitern - Eine bevorstehende Pleitewelle aus Arroganz und Ignoranz Warum viele trotz voller Auftragsbücher nicht überleben werden



Die Baubranche in Deutschland: volle Auftragsbücher, niedrige Zinsen, viel zu tun. Oder auch: extreme Materialknappheit, teure Verzugstrafen, Fachkräftemangel.

Während die positiven Aspekte natürlich voll ausgenutzt und dankbar angenommen werden, muss man sich aber auch den Problemen stellen.

Auf den ersten Blick scheint es als hätte man hier wenig Einflussnahme und müsse versuchen das Beste aus den vorhandenen Ressourcen zu machen. Zum Teil stimmt das auch und die Stahl- und Holzknappheit wird man nicht so einfach verändern können. Ein anderer ausschlaggebender Aspekt dagegen, ist vergleichsweise leicht zu umgehen: der Fachkräftemangel. Wie wir bereits mehrfach erwähnt haben, liegt ein großes Problem in den unrealistischen Ansprüchen vieler Bauunternehmen, Bauherrn, Ingenieurbüros oder Projektentwicklern. Den Kandidaten mit 15 Jahren Erfahrung, einer Ausbildung mit anschließendem Studium, der erst Mitte 30 ist, deutschlandweit reisen möchte und ein Jahresgehalt von 65.000€ ansetzt, gibt es nicht. Leider handelt es sich bei diesem Idealbild aber nicht nur um eine veraltete Wunschvorstellung. Es gibt immer noch einige Arbeitgeber, die genau auf diese Mitarbeiter warten und andere ohne passende Ausbildung, aber jahrelanger Erfahrung ablehnen. Es ist generell schwierig von „Fachkräftemangel“ zu sprechen, wenn Kandidaten mit einschlägiger Berufserfahrung und entsprechenden Projekten nicht mal zu einem ersten Kennenlern-Termin eingeladen werden, weil sie ansonsten einen eher unkonventionellen Lebenslauf haben. Wir haben es oft erlebt, dass gerade diejenigen, die durch das übliche strenge Raster fallen, ausgezeichnete Arbeit leisten und sich besonders beweisen wollen. Aus Arbeitnehmersicht führen solche Ablehnungen dann oft dazu in die Selbstständigkeit zu wechseln. Hier wird deutlich mehr Wert auf die tatsächliche Berufserfahrung statt auf ein passendes Abschlusszeugnis gelegt. Wenn sich wiederum immer mehr Arbeitnehmer dazu entscheiden als Freelancer tätig zu werden, sinkt die Anzahl der potenziellen festangestellten Kandidaten, auf die Unternehmen zurückgreifen können und die ganze Problematik passende Mitarbeiter zu finden spitzt sich noch mehr zu.

Diese "Abwarten und Tee trinken"- und "Null Flexibilität"- Mentalität wird für so einige Unternehmen fatale Folgen mit sich bringen.

Ein weiterer Aspekt, den wir häufig hören, und der oft unterschätzt wird, ist die Einstellung man schaffe im Moment ja noch alles mit der eigenen Mannschaft. Die aktuellen Projekte sind mit ausreichend Personal abgedeckt. Die Mitarbeiter machen zwar oftmals ihre Überstunden und sind unglücklich, aber der Druck der ist noch nicht groß genug personell aufzustocken. Schwierig wird es dann, wenn eins, zwei oder drei Mitarbeiter gleichzeitig kündigen, in Rente gehen, längere Zeit ausfallen oder anderweitig nicht mehr die Leistung bringen können, die sie sollen. Es wird oft unterschätzt, wie lange die Suche nach passenden neuen Arbeitnehmern dauert, teilweise sind die Bewerbungs- und Einstellungsprozesse katastrophal und zwischen dem ersten Vorstellungsgespräch und dem Vertragsangebot vergehen acht bis zehn Wochen oder länger. Die Bewerber sind in den meisten Fällen dann schon lange nicht mehr verfügbar. Jemand anders war einfach schneller. Und die Suche, die Gespräche und die Bürokratie beginnt von vorne.

In der Zwischenzeit müssen die vorhandenen Kollegen noch mehr leisten und die ausgefallenen Personen ersetzen. Auch sie werden unzufrieden, überarbeiten sich und sind offener für alternative Jobangebote. Und auch sie verlassen das Unternehmen, sodass zu den eh schon zu besetzenden Vakanzen noch weitere hinzukommen und das ganze Spiel beginnt von vorne.

Es handelt sich hierbei um einen Teufelskreis mit einem verheerenden Ausgang: die Projekte können nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, es folgen Verzugszinsen, Vertragsstrafen, Folgeaufträge bleiben aus, und so weiter.

Während man sich auf kündigende Mitarbeiter oft weniger vorbereiten kann - wobei weniger auch nicht gar nicht heißt - kann man einer alternden Belegschaft sehr gut und langfristig vorbeugen. Viele Unternehmen wissen zwar, dass der ein oder andere Mitarbeiter in naher Zukunft in Rente gehen wird, befassen sich mit seiner Nachbesetzung aber erst am Tag, nachdem er offiziell verabschiedet wurde. Infolgedessen kann keine vernünftige Übergabe stattfinden, wichtige Informationen gehen verloren und die Position bleibt erstmal unbesetzt. Stattdessen sollte man sich früh genug mit diesem Thema auseinandersetzen und so planen, dass man eine Übergabezeit zwischen altem und neuem Arbeitnehmer von mind. sechs bis zwölf Monaten einplant.

 

Ein ähnliches Beispiel erleben wir immer wieder, wenn der Druck noch nicht groß genug ist. Dann heißt es "Wir haben im Moment genug Mitarbeiter, alle aktuellen Projekte sind besetzt. Wir bewerben uns zwar auf eine Vielzahl weiterer Objekte, aber solange wir die noch nicht gewonnen/ gestartet haben, brauchen wir niemand neues". Zum Zeitpunkt, wenn die Projekte dann gewonnen sind oder anlaufen, ist die Verwunderung groß, dass man nicht von heute auf morgen auch die passenden zusätzlichen Mitarbeiter bekommt. Die bestehende Mannschaft muss die zusätzlichen Aufgaben so lange übernehmen, härter arbeiten, Überstunden leisten, etc. und wir befinden uns im gleichen Teufelskreis wie eben.

Wir wurden im Gespräch mit dem Niederlassungsleiter eines internationalen Baukonzerns sehr positiv überrascht. Er hat deutlich betont, dass die Position, für die wir beauftragt wurden, aktuell besetzt ist. Zur Entlastung der momentanen Mitarbeiter und weil er zeitnah mit vielen neuen (Groß-) Aufträgen rechnet, muss er sich aber frühzeitig um Unterstützung bemühen. Nur so kann er eine ausreichende Einarbeitung gewährleisten und vermeidet das geschilderte Dilemma. Eine eigentlich nachvollziehbare und einleuchtende Vorgehensweise, leider aber eher selten.

 

Ob zur Entlastung aktueller Angestellter, als Vorbereitung für kommende neue Projekte, als Auseinandersetzung mit der alternden Belegschaft oder um frühzeitig Nachfolgeregelungen zu klären, Recruiting und Mitarbeitergewinnung sollte im Bau immer ein Thema sein und nicht nur in Notfällen angegangen werden.

Die Konsequenzen aus verspäteten Reaktionen, zu langsamen Handlungen oder fehlender Weitsicht werden in den nächsten Jahren nicht nur zu vielen verzögerten Bauvorhaben und Projekten führen, einigen Unternehmen wird diese Ignoranz die Existenz kosten.

 

Wenn Sie selbst auf der Suche nach neuen und passenden Mitarbeitern sind und um Gegensatz zu einigen Mitbewerbern nicht warten möchten bis es zu spät ist, melden Sie sich gerne bei uns. Bei KQBUS profitieren Sie von der Erfahrung aus einer vierstelligen Zahl an Vermittlungen, im Bereich der Festanstellung und Freiberuflichkeit. Sie haben Zugriff auf ein Netzwerk von über 30.000 Kontakten ausschließlich in der Bau- und Immobilienbranche und erhalten schnell und einfach die perfekten neuen Mitarbeiter.

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