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AutorenbildNadine Nagel

Ungerechtigkeiten im Arbeitgeber und Bewerber Vergleich: Die Notwendigkeit einer ausgewogenen Transparenz





Die Informationsmacht von Bewerbern

In der modernen Arbeitswelt ist Transparenz ein zentrales Anliegen. Das Internet hat diese Entwicklung beschleunigt, indem es Plattformen wie kununu bietet, auf denen Arbeitnehmer Unternehmen bewerten und ihre Erfahrungen teilen können. Ein Bewerber kann heute mit wenigen Klicks herausfinden, wie es wirklich ist, für ein bestimmtes Unternehmen zu arbeiten: Wie ist das Betriebsklima? Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten? Wie sieht es mit der Work-Life-Balance aus? Diese Informationen sind Gold wert, wenn es darum geht, eine informierte Entscheidung darüber zu treffen, wo man seine berufliche Zukunft verbringen möchte.

 

Das Ungleichgewicht

Doch trotz dieser Fortschritte gibt es immer noch ein erhebliches Ungleichgewicht in der Informationsverteilung zwischen Arbeitgebern und Bewerbern. Während Arbeitnehmer Zugang zu einer Fülle von Informationen über potenzielle Arbeitgeber haben, sind die Unternehmen weitgehend blind, wenn es um die Vorgeschichte oder das Verhalten potenzieller Mitarbeiter geht.

Viele Arbeitgeber können Geschichten darüber erzählen, wie sie viel Zeit und Ressourcen in den Auswahlprozess eines Bewerbers investiert haben, nur um dann festzustellen, dass dieser Bewerber nicht zu einem vereinbarten Vorstellungsgespräch erscheint oder falsche Angaben im Lebenslauf gemacht hat. Noch schlimmer sind Fälle, in denen ein neuer Mitarbeiter am ersten Tag einfach nicht zur Arbeit erscheint oder nach kurzer Zeit ohne Erklärung verschwindet. Diese Art von Verhalten ist nicht nur für das Unternehmen frustrierend, sondern auch kostspielig.

 

Nicht funktionierende Lösungsansätze

Nun könnte man argumentieren, dass Arbeitgeber Referenzen überprüfen sollten. Aber oft sind frühere Arbeitgeber aus rechtlichen Gründen oder aus Angst vor Klagen zurückhaltend, wenn es darum geht, negative Informationen über ehemalige Mitarbeiter preiszugeben.

Einige könnten auch Datenschutzbedenken anführen, um gegen eine solche Plattform für Arbeitgeber zu argumentieren. Aber wenn Bewerber die Möglichkeit haben, Unternehmen in der Öffentlichkeit zu bewerten und zu kritisieren, warum sollten Arbeitgeber dann nicht auch das Recht haben, über ihre Erfahrungen mit Bewerbern zu berichten?

 

Gleiche Voraussetzungen schaffen

Das Ziel sollte sein, ein System zu schaffen, das die Rechte und den Datenschutz von Einzelpersonen respektiert, aber gleichzeitig eine gewisse Gerechtigkeit und Ausgewogenheit in der Informationsverteilung gewährleistet. Eine solche Plattform könnte es Arbeitgebern ermöglichen, Feedback zu Bewerbern zu geben, solange dieses Feedback ehrlich, fair und auf Fakten basiert.

 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Transparenz in der heutigen Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung ist. Ein ausgewogeneres System würde den Einstellungsprozess für beide Seiten – Arbeitgeber und Bewerber – effizienter, gerechter und transparenter gestalten. Es ist an der Zeit, dass wir diese Diskrepanz angehen und Lösungen finden, die beiden Seiten gerecht werden.

 

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